Papst Franziskus entschuldigt sich für abwertenden Ausdruck gegenüber der LGBT-Gemeinschaft
In einer kürzlich veröffentlichten Erklärung hat der Vatikan auf Berichte reagiert, wonach Papst Franziskus einen abwertenden Begriff verwendet hat, als er über die Zulassung von schwulen Männern zur Priesterausbildung sprach. Die Äußerungen sollen während eines privaten Treffens mit über 250 italienischen Bischöfen gefallen sein und haben angesichts der Geschichte des Papstes, der sich für die LGBTQ+-Gemeinschaft einsetzt, eine heftige Kontroverse ausgelöst.
Der Vatikan stellte klar, dass Papst Franziskus nicht die Absicht hatte, zu beleidigen oder sich homophob auszudrücken, und entschuldigte sich bei denjenigen, die durch seine angeblichen Bemerkungen verletzt wurden. Dieser Vorfall hat von verschiedenen Seiten Kritik hervorgerufen, insbesondere wegen der früheren Äußerungen des Papstes, die als einladend für LGBTQ+ Personen angesehen wurden.
Kurz nach seiner Wahl im Jahr 2013 machte er Schlagzeilen mit seiner inzwischen berühmten Antwort auf eine Frage zu schwulen Priestern, in der er sagte: „Wer bin ich, dass ich darüber richten kann?“ Im Dezember unterstützte er eine Entscheidung, die es Priestern erlaubt, unverheiratete und gleichgeschlechtliche Paare zu segnen, und markierte damit einen bemerkenswerten Wandel in der Haltung der katholischen Kirche.
Kontext und Verständnis der Äußerungen
Angesichts seiner argentinischen Herkunft und seiner Muttersprache Spanisch gibt es Spekulationen darüber, was der Papst unter dem Begriff „frociaggine“ versteht. Die Erklärung des Vatikans bestätigte jedoch nicht die Verwendung dieses spezifischen Begriffs, sondern bestätigte die Medienberichte über die Diskussion.
Papst Franziskus, der für seinen geradlinigen und offenen Stil bekannt ist, hat bereits in der Vergangenheit Äußerungen gemacht, die in religiösen Zusammenhängen für Kontroversen sorgten. So sagte er beispielsweise, Katholiken müssten sich nicht „wie Kaninchen vermehren“ und schien in bestimmten Situationen Gewalt zur Verteidigung des eigenen Glaubens zu dulden.
Reaktion und Aufrufe zur Inklusion
Matteo Bruni, der Direktor des Pressebüros des Heiligen Stuhls, versichert, dass der Papst nicht die Absicht hatte, sich homophob auszudrücken und entschuldigt sich bei allen, die sich beleidigt gefühlt haben könnten.
Der Papst hatte nie die Absicht, sich homophob auszudrücken, und er entschuldigt sich bei denjenigen, die sich durch die Verwendung eines Begriffs beleidigt gefühlt haben, der von anderen gemeldet wurde
Matteo Bruni
Der Vorfall hat viele Mitglieder der LGBTQ+-Gemeinschaft und ihre Unterstützer entmutigt und den Ruf nach einer größeren Akzeptanz und Inklusivität der katholischen Kirche im Umgang mit Menschen, die sich als LGBT identifizieren, lauter werden lassen. Diese Kontroverse wirft ein Schlaglicht auf die anhaltenden Herausforderungen und Empfindlichkeiten in Bezug auf Sprache und Inklusion im Bereich von Religion und Führung.